: Wind weltweit kräftig
Die Windkraftbranche jubelt über neue Rekorde, denn sie wächst auch international. Nummer eins dabei: Spanien
BERLIN taz ■ Ein Rekordjahr konnte die Windenergiebranche 2004 weltweit verbuchen. Mit 8.321 Megawatt Zuwachsrate war die Menge der neu installierten Windkraft so hoch wie nie zuvor. Europa ist mit fast drei Vierteln der weltweiten Kapazitäten in der Windenergie führend. Das teilte die „World Wind Energy Association“ gestern mit.
Innerhalb Europas spielen nicht nur große Produzenten wie Dänemark und Deutschland eine Rolle, sondern zunehmend Länder mit mittelgroßen Märkten. Dazu gehören Norwegen, Portugal oder Frankreich, die alle ein Wachstum von mehr als 50 Prozent aufweisen.
Mit rund 15 Prozent weit abgeschlagen folgen die USA. Vorletzter wurde Australien mit gut 1 Prozent an der weltweiten Windkraft. Das Schlusslicht bildet Afrika mit einem Anteil von 0,8 Prozent.
Ein Drittel der weltweiten Windenergie kommt aus Deutschland. Allerdings musste es seine Führung bei den Zuwachsraten abgeben: In Spanien wuchs die Windkraft um 2.061 Megawatt. Das sind rund 40 Megawatt mehr als der Zuwachs in Deutschland. Das drittstärkste Wachstum verzeichnete Indien. Die Zuwachsrate liegt hier über 40 Prozent – obwohl das Wachstum der Windenergie in ganz Asien nur rund 10 Prozent beträgt.
Trotzdem ist die Windkraft etwas weniger gewachsen als 2003. Das liegt vor allem daran, dass der Zuwachs in Staaten mit vergleichsweise hohem Anteil wie Dänemark, USA und Deutschland gesunken ist.
Der Zuwachs hat sich über mehr Länder verteilt als im Vorjahr. So haben im vergangenen Jahr 19 Staaten mehr als 100 Megawatt an Windenergie installiert – im Jahr 2003 waren es nur 10. Die starke Dominanz der fünf führenden Staaten auf dem Weltmarkt – Spanien, Deutschland, USA, Dänemark und Indien – ist zurückgegangen. Zwar stellen sie immer noch über 60 Prozent der Windenergie weltweit, im Jahr 2003 waren es aber noch fast vier Fünftel gewesen. Nach Ansicht der „World Wind Energy Association“ ist das ein Anzeichen dafür, dass sich die Windenergie weiter ausbreiten wird. SVENJA BERGT