DER FALL KAPPLER

Bei der Hallen-EM in Madrid springt die deutsche Vizemeisterin Bianca Kappler im letzten Versuch ihren deutlich weitesten und auch gültigen Versuch. Das Dumme: Die Messanlage funktioniert nicht richtig und ermittelt einen falschen Wert: 6,96 m. Die 27-Jährige vom LC Rehlingen (bisherige Hallen-Bestleistung: 6,63 m) weiß sofort, dass sie so weit nicht gesprungen ist – und meldet dies auch dem Kampfgericht. Dieses reagiert nur zögerlich, zumal die wirkliche Weite nicht mehr ermittelt werden kann. Zunächst erklärt der Europäische Leichtathletik Verband (EAA), dass der Sprung deshalb annulliert wird, dann beschließt er, Kappler am nächsten Tag den letzten Versuch wiederholen zu lassen. Am Ende spricht die EAA Bianca Kappler die Bronzemedaille zu, was DLV-Präsident Clemens Prokop ein „salomonisches Urteil“ nennt.