Bündnis für das Klima

KAMPAGNE Bündnis hofft auf viele Firmen, die sich selbst verpflichten

Ein Bündnis aus mehreren Verbänden will die Unternehmen und die Berliner zu mehr Klimaschutz animieren. Die Industrie- und Handelskammer, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Handwerkskammer und der Bund für Umwelt und Naturschutz unterschrieben am Donnerstag symbolisch einen „Stadtvertrag Klimaschutz“. Die Verbände wollen sich sowohl an ihre eigenen Mitglieder als auch über eine Werbekampagne an die breite Öffentlichkeit wenden.

Zum Auftakt wollen die Verbände ab Oktober das Thema Mobilität in den Vordergrund rücken. Möglichst viele Bürger sollen sich schriftlich selbst verpflichten, häufiger mit dem Rad statt dem Auto zu fahren. Damit soll auch ein Gewinnspiel verbunden sein. Im Abstand von einem halben Jahr folgen dann die Themen Heizung, Strom und Sanierung von Gebäuden. Das Bündnis soll eine eigene Geschäftsstelle in den Räumen der Handwerkskammer erhalten.

Keine konkreten Ziele

Das Bündnis hat keine konkreten Ziele, wie viel CO2-Einsparung es erreichen will. Das sei aber auch nicht seine Aufgabe, findet der Berlin-Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Christian Arns: „Wir kämpfen für sehr klare gesetzliche Vorgaben. Wir wollen aber auch darüber hinaus etwas unternehmen – und darum geht es hier.“ Er freute sich, dass auch die Kammern und der DGB mit dabei sind: „Ansonsten müssen wir andere anstoßen, aber hier sind alle schon in die richtige Richtung unterwegs.“ IHK-Präsident Eric Schweitzer sprach sogar mit großen Worten von einer „Koalition, wie es sie sonst nirgendwo in Deutschland gibt“.

Die Kampagne will auch Unternehmen erreichen. Handwerkskammerpräsident Stephan Schwarz: „Wir wollen sensibilisieren und aufklären. Und wir wollen jedem zeigen, wie Klimaschutz geht.“ So wollen die Kammern etwa konkrete Beispiele verbreiten, wie Unternehmen Energie sparen können.

Schirmherr der Aktion ist Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Der Senat ist nicht beteiligt. Die Idee kam ursprünglich von den Grünen. Die zogen sich wieder zurück, als andere Parteien nicht mitmachten. Die Grünen-Landesvorsitzende Irma Franke-Dressler: „So etwas klappt nur dann, wenn es überparteilich ist.“ SEBASTIAN HEISER