Gefährliches Handeln

betr.: „Medikamente für den Zappelphilipp“, taz vom 18. 3. 05

Danke für den kritischen Bericht zur Lage der AD(H)S-Behandlung in deutschen Landen. Leider ist das Geschilderte nur die Spitze des Eisbergs. Neue wissenschaftliche Studien sollten die vorschnelle Stimulanziengabe als das enttarnen, was es ist: gefährliches Handeln, das den ärztlichen Grundsatz: „Nil nocere“ (niemals schaden) ad absurdum führt.

Kürzlich vorgenommene Tierstudien kommen aus renommierten USA-Hochschulinstituten, nämlich aus der Finch University of Health Sciences, Chicago; aus der Harvard Medical School and dem McLean Hospital, Belmont, sowie aus der University of Texas, Dallas. In vier Studien konnten die Forschungsteams bei Übertragung der Befunde auf den Menschen die Vermutungen begründen, dass Methylphenidat hirnschädigend ist. Des Weiteren hat eine neue Studie der University of Texas (M.D. Anderson Center in Houston und Medical Branch at Galveston) an zwölf Kindern, die mit Methylphenidat behandelt wurden, ein erschreckendes Ergebnis erbracht: Bei allen Kindern wurde schon nach kurzer Zeit der Einnahme von Methylphenidat (wie Ritalin, Concerta) eine Veränderung in den Chromosomen festgestellt. Die Forscher sprechen in allen diesen Fällen von einem dreifach höheren Risiko, an Krebs zu erkranken.

HUBERT GEUE, Regensburg

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