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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Günter Grass kann’s nicht lassen: Auch in diesem Jahr wird er für die SPD in den Wahlkampf ziehen. Auf seiner Lesereise durch die neuen Bundesländer wolle Grass auch Wahlkampfreden halten, sagte der Geschäftsführer des SPD-Kulturforums, Klaus-Jürgen Scherer, am Montag in Berlin. Der Literaturnobelpreisträger, der von 1982 bis 1992 selbst SPD-Mitglied war, wird im September mit seinem erzählerischen Tagebuch „Unterwegs von Deutschland nach Deutschland“ (1990) in Neuenhagen, Eberswalde, Stralsund, Halle/Saale, Dresden und in der Berliner Kulturbrauerei Station machen. Auf die Vermischung von Politik und Literatur angesprochen sagte Grass: „Das mache ich nicht als Schriftsteller, sondern in erster Linie als Bürger, der diese Rechte hat und sie wahrnimmt.“ Fraglich, ob seine Leser das auch so sehen.

Katharina Wagner ist sauer: Ihre Inszenierung der „Tannhäuser“-Oper auf der Kanareninsel Las Palmas am Teatro Pérez Galdós sei unter chaotischen Rahmenbedingungen zustande gekommen, klagte die Festspielchefin am Montag der dpa. Fehlende Requisiten habe ihr Regieteam am Ende sogar bei Ikea kaufen müssen. „Das war teilweise schon eine Nahkampferfahrung, die ich aber nicht missen möchte, weil man aus der Praxis immer lernen kann“, so Wagner. Zum Beispiel dies: Gran Canaria ist nicht Bayreuth.