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WAS MACHT EIGENTLICH ...der Spargelbauer?Dank Hartz IV um die Ernte fürchten

Hartz IV ist Schuld. Kaum hat die umstrittene Arbeitsmarktreform tausende Sozialhilfe-Empfänger in die Arbeitslosenstatistik getrieben, sollen sie schon wieder raus. Zum Beispiel als Spargelstecher, die im Frühling in den Brandenburger Anbaugebieten bekanntlich viel zu tun haben. Nur der Spargelbauer macht sich Sorgen, weil ex-arbeitslose Spargelstecher als nicht besonders motiviert und krankheitsanfällig gelten. Kommt der Spargel nicht aus der Erde – die Gewächshaussaison hat gerade begonnen –, kommt kein Geld in die Kasse.

Das möchte der Spargelbauer nicht riskieren. Deshalb sind ihm Spargelstecher aus Polen lieb, die die Knochenarbeit voller Elan verrichten, obwohl sie nur wenig verdienen. Selbstverständlich sind Polen nicht weniger fleißig oder faul als Deutsche, wie gern in Brandenburger Kneipen erörtert wird, sondern rational handelnde Menschen. Weil sie in ländlichen Gebieten weniger oder nichts verdienen, geht es halt gen Westen.

In dieser Saison plagt den deutschen Spargelbauern ein neues Problem. Nach dem polnischen EU-Beitritt muss er Sozialversicherungsbeiträge für die Erntehelfer abführen. Die Folge: Entweder der Bauer zahlt mehr, oder der Spargelstecher kriegt weniger. Im letzteren Falle könnte sich das Bücken und Stechen auch für polnische Landarbeiter kaum noch lohnen, zumal der Zloty-Kurs gegenüber dem Euro stark gestiegen und damit das in Deutschland verdiente Geld in Polen weniger wert ist. Vielleicht bleiben sie ja demnächst dort – und der Spargel in der Erde. ROT FOTO: AP

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