kredite für lukoil : Kenne den Feind!
Banken sind keine Sozialfonds. Auch die WestLB nicht, selbst wenn sie früher mehrheitlich dem Land NRW gehört hat. Wer auf die Kapitalisten hofft, um politische Forderungen nach größerer Rücksicht auf die Natur durchsetzen zu können, setzt auf das falsche Pferd. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass die WestLB durchaus die Vorhaben des russischen Konzerns Lukoil kannte.
KOMMENTAR VONELMAR KOK
Wer Geld an einen Konzern verleiht, setzt sich mit dem Unternehmen auseinander. Insofern kann die Ausrede „wir wussten nicht, was Lukoil macht“, nicht gelten. Die WestLB geht innerhalb der gegebenen politischen Rahmenbedingungen ihrem Geschäft nach. Das mag moralisch verwerflich sein, ist jedoch nicht verboten. Die Taktik der Umweltschützer funktioniert trotzdem. Über die Anklage der Finanziers des russischen Ölkonzerns stellen die Aktivisten in den Anrainerstaaten der Ostsee eine Öffentlichkeit her, die sie mit der bloßen Anklage der russischen Behörden nie erreicht hätten. Allerdings verletzt nicht die WestLB, sondern Lukoil russisches Recht – mit Duldung der Regierung. Obwohl die Bank bei einer Umweltkatastrophe in der ersten Reihe der Verantwortlichen steht, kann sie rechtlich nicht verantwortlich gemacht werden, aber moralisch. Dass die Banker sagen, sie hätten nicht gewusst, was mit dem Kredit passiert, ist scheinheilig. Sie wollen nur eines: Ihr Geld von Lukoil verzinst zurück. Die Rückzahlung finanziert Lukoil eventuell über die umstrittene Plattform.