Denkbar teures Gas

Gasag schließt weitere Gaspreiserhöhungen nicht aus. Im Dezember waren die Preise um 6 bis 8 Prozent gestiegen

Der Berliner Gasversorger Gasag will seine Preise nicht erhöhen – zumindest nicht bis zum 1. Juli. Wie es danach weitergehe, sei im Moment noch nicht abzusehen, hieß es auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz. Erst vor einer Woche hatte Unternehmenschef Georges Hoffmann angekündigt, die Gaspreise ab August anheben zu wollen.

Die Gasag hatte ihre Preise erst zum 1. Dezember 2004 – also pünktlich zur Hochsaison beim Heizen – um 6 bis 8 Prozent erhöht. Im bundesweiten Vergleich sind die Berliner Preise aber eher moderat. Grund für eine mögliche weitere Preiserhöhung ist der hohe Ölpreis, der zurzeit an den internationalen Börsen zu zahlen ist. Der Gaspreis ist an den Ölpreis gekoppelt.

Diese von Verbraucherschützern kritisierte Kopplung verteidigte gestern Gasag-Vertriebschef Andreas Prohl. Dank der Preiskopplung seien die heutigen Preise nicht höher als vor 20 Jahren. „In welchem anderen Wirtschaftszweig haben Sie das schon?“ Zudem sorge die Kopplung dafür, dass man sich nicht von einer Hand voll Erzeuger erpressen lassen müsse, so Gasag-Chef Hoffmann.

Für dieses Jahr rechnet die 1998 vollständig privatisierte Gasag, die weiter nach Brandenburg expandieren will, mit Umsatzzuwächsen, aber einem stagnierenden Ergebnis. Im vergangenen Jahr war der Konzerngewinn auf 52 Millionen Euro nach zuvor 66,4 Millionen Euro gesunken. Der Gasag-Konzern hatte im vergangenen Jahr rund 1.500 Beschäftigte, 1998 waren es noch 2.450. Die Gasag gehört dem französischen Konzern Gaz de France, dem schwedischen Energieriesen Vattenfall und der Thüga AG. ROT