Stasi liebte Westberlin

DDR Rund 1.000 Westberliner waren kurz vor dem Mauerfall als Informelle Mitarbeiter tätig

Kurz vor dem Fall der Mauer war rund ein Viertel der sogenannten West-IM (Informeller Mitarbeiter) der DDR-Staatssicherheit in Westberlin eingesetzt. „Ende der Achtzigerjahre waren rund 800 bis 1.000 Westberliner als IM für die Stasi tätig“, sagte der Historiker der Birthler-Behörde, Georg Herbstritt, dem Magazin der Wochenzeitung Zeit laut einem Vorabbericht. „Das bedeutet: Rund ein Viertel aller West-IM, die die Stasi in der Bundesrepublik hatte, waren in Westberlin im Einsatz.“

Nach Recherchen des Magazins hatte die Stasi damals Parteien, Vereine, Behörden und andere Organisationen in Westberlin regelrecht durchsetzt. Der Polizist Karl-Heinz Kurras, der jüngst als IM aufflog, war demnach kein Einzelfall. Selbst der Reporter einer Berliner Lokalzeitung, der nach dem tödlichen Schuss von Kurras auf den Studenten Benno Ohnesorg am Tatort war, sei IM gewesen. Die Stasi war dem Bericht zufolge auch für den Fall eines militärischen Angriffs auf Westberlin vorbereitet. (ddp)