: Keiner will die Markthalle
Betr.: „Subvention für Markt-Konkurrenz“, taz bremen vom 16. April 2005
„Aus Fehlern lernt man“ – eine Binsenwahrheit, die bei vielen ankommt, bei manch’ hoch bezahlten Politikern jedoch nicht. Eine Markthalle hat in der Innenstadt Bremens am Richtweg, als baldiger Flop für einige Nutzungsänderungen des Gebäudes, zum letztendlichen Umbau als Musical geführt. Kann sich das Bremen ein weiteres Mal leisten? Oder möchte Herr Pflugradt gar für Vegesack gerne eine Markthalle und/oder ein Musical haben? Dann soll er sich doch eines bauen und aus der eigenen Tasche finanzieren, aber nicht mit unseren Steuergeldern. Auf seine Meinung kann sowieso gepfiffen werden, viel besser wäre es, einem sach- und fachkundigen Mitbürger wie Carl-Hans Röhrßen zu vertrauen, der langjährige Erfahrungen in dieser Branche durch sein Engagement als Leiter des Bremer Großmarktes besitzt. Er sagte öffentlich: Man braucht keine Markthalle.
Niemand will die Markthalle haben und die Marktbeschicker schon gar nicht. Noch ein Gebäude in Vegesack zu bauen, wo bereits gleichartige rundherum leer stehen – ich denke da an das ehemalige „Dänische Bettenlager“ und an den „Euro-Spar-Supermarkt“, wäre ein Schildbürgerstreich. Genügen denn nicht die bereits erlittenen Pleiten, wie Space-Park & Co.? Kann das mit jedem Euro rechnen müssende Bremen es sich leisten, so einfach 1,9 Millionen zu zahlen und dann noch einen Verlustausgleich, der ja programmiert ist, zu übernehmen? Es gibt keine Markthalle in Deutschland (Ausnahme Stuttgart), die nicht subventioniert werden müsste.
Zur teuren unnützen Markthalle gibt es eine attraktive günstige Alternative: ein Foliendach, hergestellt durch eine Lesumer Firma, geplant durch den Architekten Dr. Wolfgang Lipp, der auch einen Investor parat hätte. Ohne Einschränkung könnte der Marktbetrieb im Trockenen weitergehen. Musikveranstaltungen, Feste und vieles mehr, könnten unter dieser Überdachung stattfinden. Warum befasst man sich nicht mit diesem Plan, der nur mit geringen Kosten verbunden wäre? Agnes Müller-Lang, Bremen