: Wahlkampf erreicht Lingen
ATOMKRAFT Der Bundesumweltminister nutze das AKW Emsland zur Profilierung, findet Hannover
Das Eingreifen des Bundesumweltministeriums nach der Schnellabschaltung des Atomkraftwerks im Emsland ist aus Sicht Niedersachsens auch dem Bundestagswahlkampf geschuldet. „Dieser Sommer 2009 ist der eine Grund dafür, dass wir sofort das Bundesumweltministerium benachrichtigt haben“, ließ das Landesumweltministerium gestern in Hannover mitteilen. Es sei „nicht üblich“, dass sich der Bund das letzte Ja für das Wiederanfahren vorbehalte.
Der Emsland-Meiler hatte sich am vergangenen Freitag aufgrund einer Störung im Transformatorbereich automatisch abgeschaltet. Wann das AKW wieder ans Netz gehen kann, war gestern unklar. Ein Experte des Landesumweltministeriums sprach davon, es könne noch „ein paar Tage“ dauern.
Der Reaktor soll erst nach der Zustimmung des Bundesumweltministeriums wieder in Betrieb gehen. Zuletzt hatte es in der Atompolitik Streit zwischen Landesumweltminister Sander (FDP) und seinem Kollegen im Bund, Gabriel (SPD), gegeben. (dpa)