Viel heiße Luft

Jugendparlament bilanziert: Trotz hitziger Debatten kaum Ergebnisse. Ideen stießen auf wenig Sympathie

Eine Woche lang nur reden. Was sonst Politikern vorbehalten ist, durften die 121 Teilnehmer des Planspiels „Jugend im Parlament“ im vergangenen Sommer nachmachen. Gestern zogen die Jungparlamentarier eine mitunter ernüchternde Bilanz: Obwohl es „hitzige Debatten“ gegeben habe und in den aktuellen Stunden viel diskutiert worden sei, „haben wir doch keine fühlbaren Ergebnisse wahrgenommen“, resümierte gestern Jasper Grimbo, Präsident des Nachwuchsparlaments.

Bereits zum zehnten Mal waren Jugendliche ins Rathaus eingezogen, um unter der Leitung eines eigens ernannten „Präsidenten“ ihre Politikvorstellungen zu debattieren. Nachdem die 15- bis 21-Jährigen ihre Diskussionsergebnisse den wirklichen Abgeordneten in den verschiedenen Fachausschüssen der Bürgerschaft übergeben hatten, ging – wie in der richtigen Politik – erst mal viel Zeit ins Land, bis die Gremien darüber abstimmten.

Die Probeparlamentarier gaben sich zwar zufrieden angesichts der „teils lebhaften“ Diskussionen mit den Politikern. Sie bedauerten jedoch, dass die meisten ihrer Vorschläge zu Themen wie Studiengebühren, Oberstufenreform oder Bau der U-Bahnlinie 4 keine Berücksichtigung gefunden hätten. Trotz der Ergebnislosigkeit „hat die Arbeit im Jugendparlament bei manchen von uns aber ein neues Politikinteresse geweckt“, betonte Grimbo.

Auch mal Rathausluft schnuppern dürfen heute zwölf türkischstämmige Mädchen und Jungen anlässlich des „Türkischen Kindertages“. bert