Kulturpolitik im Tief

Grüne kritisieren Biennale-Gegner und werfen SPD „billigen Populismus“ vor

bremen taz ■ Nach dem voraussichtlichen Ende der Biennale-Pläne wissen die Grünen gar nicht, welche Koalitionspolitiker sie zuerst kritisieren sollen. Vor der Diskussion in den parlamentarischen Gremien sei das Projekt, das kulturelle Aktivitäten in Bremen bündeln sollte von Kultursenator Peter Gloystein (CDU) und der kulturpolitischen Sprecherin der SPD, Carmen Emigholz, „sang- und klanglos abserviert“ worden. Die Bremer Kulturpolitik habe damit einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Als „voll daneben“ bezeichnete die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Karin Krusche, Emigholzens Äußerung, Bremen könne sich „keine Party“ wie die Stadt-Biennale leisten. Das sei „billiger Populismus“.

Die SPD-Politikerin wehrt sich. Sie habe gemeint, dass die Stadt sich „generell keine Party mehr leisten“ könne. Die Aussage sei nicht auf die Biennale bezogen. Grundständige Investitionen ständen vor den Events. Das Biennale-Projekt sei zu groß und zu unkonkret. Emigholz sprach sich dafür aus, statt dessen kleinere Projekte zu fördern, dafür gebe es auch Gelder. Darüber signalisierte sie Gesprächsbereitschaft in der heutigen Klausur der Deputation. Karin Krusche bezeichnete es hingegen nach wie vor als sinnvoll, kulturelle Veranstaltungen in einer Biennale zu bündeln. Wie das genau aussehen könnte und welche Summe dafür nötig sei, müsse ernsthaft diskutiert werden. ky