: Der leibhaftige Anti-Seeler
Wie lange Albert Streit schon nicht mehr auf dem Platz stand, zeigt das Foto: Das jüngste, das wir gefunden haben, stammt aus dem Herbst 2007. Damals war Streit noch Frankfurter und ein angesehener Fußballer. Vier Jahre später spielt er am Samstag mit Alemannia Aachen gegen St. Pauli. Es ist die letzte Chance, seinen Ruf zu retten. Schließlich ist Streit der Inbegriff des gierigen, profitorientierten Profis, der leibhaftige Anti-Seeler. Denn als Streit 2008 nach seinem Wechsel zu Schalke 04 sportlich gescheitert war, wollte er wenigstens finanziell gewinnen, seinen Vertrag mit angeblich 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt „aussitzen“ – eine Aussage, mit der er sich wenig Freunde machte. Als sich Schalke und Streit im November endlich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt hatten, wollte ihn niemand verpflichten – bis sich Streits ehemaliger Frankfurter Trainer Friedhelm Funkel meldete. Das Finanzielle, so Streit, habe diesmal „keine Rolle“ gespielt.