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Archiv-Artikel

„Scherf ist wassermännlich“

Astrologie-Schule macht aus Rentnern Astrologen

Christine Keidel-Joura, 44

■ Ist seit 1985 als Astrologin tätig. Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Schule als Bildungsstätte anerkannt.

taz: Frau Keidel-Joura, die Schweinegrippe brach wegen Planeten-Konstellationen aus?

Christine Keidel-Joura: Nun, Jupiter, Neptun und der Asteroid Chiron stehen momentan von der Erde aus gesehen in einer Linie. Jupiter steht in der Astrologie für überregionale Entwicklungen, Neptun für Grenzenloses. Also für Dinge, die sich ausbreiten, ohne dass man sie fassen kann, und Chiron für Krankheit und Heilung. Die besondere Konstellation der drei Himmelskörper begann im April – so wie die Schweinegrippe.

Ist ihr heutiger Themenabend eine Weiterbildungsmaßnahme für Astrologen?

Ja, auch. Aber es kann jeder Astrologie-Interessierte kommen.

Wie viele Astrologen bilden Sie an Ihrer Schule denn aus?

Bis jetzt ungefähr sieben professionelle Astrologen. Viele machen aber einfach aus Liebe zur Sache eine Ausbildung – zum Beispiel Hausfrauen oder Rentner. Heilpraktiker oder Psychologen nutzen meine Angebote oft als Weiterbildung.

Sie bieten die „Berechnung optimaler Wohnorte“ an. Für wen ist Bremen gut?

Wenn man sich zu einer pauschalen Äußerung hinreißen lässt: Für Wassermann-betonte Menschen. Das heißt Leute, die Wassermann sind oder ihn als Aszendenten haben: Individualisten, Menschen, die ihre Gedanken nicht von anderen abhängig machen.

Sitzen im Senat auch ein paar Wassermänner?

Ich weiß nicht, was die Politiker für Sternzeichen haben. Aber Henning Scherf zum Beispiel, der ist zwar Skorpion, muss aber auch was Wassermännliches haben, weil der so unkonventionell in einer WG wohnt.

Interview: Gesa Koch-Weser

Themenabend Jupiter/Chiron/Neptun, 19 Uhr, Delmestraße 74