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Archiv-Artikel

Der Ameisenprogrammierer

Von SUL

Am Ende hat er sich durchgesetzt gegen 7.899 andere Teilnehmer: Beim weltweiten, vom Suchmaschinenkonzern Google gesponserten, Wettbewerb „AI Challenge“ hat der Lübecker Informatikstudent Mathis Lichtenberger den ersten Platz gewonnen.

Aufgabe des Wettbewerbs, den die kanadische University of Waterloo ausrichtete, war die Entwicklung einer Überlebensstrategie, mit der hungrige Ameisen in einem Computerspiel Futter finden können. Die Teilnehmer hatten einen automatisierten Mitspieler zu programmieren, der online gegen seine Konkurrenten antrat, und das mehrere Wochen lang.

„Ich interessiere mich sehr für Themen der Künstlichen Intelligenz“, sagte Lichtenberger jetzt. Die Leidenschaft für Technik und Mathematik begann bei dem in Preetz bei Kiel geborenen Lichtenberger früh. In der sechsten Klasse belegte der heute 21-Jährige einen Computerkurs, danach begann er kleine Spiele zu programmieren. Seine Leistungskurse auf dem Gymnasium: Mathematik und Physik. Seit 2010 studiert er nun in Lübeck Informatik mit dem Anwendungsfach Robotik und Automation.

Im AI-Wettbewerb nun schrieb er für seine Figur Xathis Algorithmen, also Handlungsvorschriften, nach denen die Figur den Weg zum Futter sucht und sich gegen Feinde verteidigt. Schnell war Lichtenbergers Figur die erfolgreichste von allen. Im Dezember dann schien ihn sein Glück zu verlassen, Xathis verlor seine Spitzenposition. Also überarbeitete Lichtenberger das Programm nochmal – eine Woche vor Ende des Wettbewerbes – und gewann.

Nicht zum ersten Mal: Bereits 2003, mit zwölf Jahren, siegte er bei „Jugend forscht“, mit 13 bekam er den dritten Platz bei der „Mathematik Olympiade“ und 2009 gewann er bei einem Software-Wettbewerb.

Ein Preisgeld gibt es für den Sieger des Ameisen-Wettbewerbes übrigens nicht, dafür aber jede Menge Anerkennung unter Informatikern – und vielleicht auch einen Job bei Google. SUL