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Archiv-Artikel

Globales total lokal

Das Bremer Sozialforum präsentiert im Juni im Lagerhaus Workshops, in denen auch an einer Alternative zu Problemen der Gesellschaft gearbeitet werden soll

Von ky

bremen taz ■ Das Programm für die Workshops des Bremer Sozialforums ist fertig. Vom 17. bis 19. Juni gibt es im Lagerhaus Veranstaltungen zu Themen wie Arbeit und Soziales, Umwelt, Bildung und Internationalem. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Forum, das sich als loser Zusammenschluss von rund 60 Organisationen, wie Gewerkschaften, Vereinen, Lebenshilfen und Kulturorganisationen versteht?

„Wir wollen die lokale Ebene verankern“, sagt Christian Möllmann vom Bremer Sozialforum, der auf die Bezüge zum Weltsozialforum verweist, das sich versteht als „pluraler, breit gefächerter, nicht-konfessioneller, nichtstaatlicher und nicht-parteiischer Zusammenhang, der auf dezentralisierte Art Organisationen und Bewegungen verknüpft, die durch Aktionen von der lokalen bis zur internationalen Ebene dabei mitwirkt eine andere Welt aufzubauen“. Zu den Vorbereitungstreffen des Bremer Sozialforums kommen nach Angaben der Organisatoren um die 30 Menschen.

„Wir wollen zeigen, dass das, was in den 70er und 80er Jahren wichtig war, heute wieder aktueller ist“, sagt Rosi Schwarting vom Landesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), die einen Workshop zum Thema „altersgerechte, nachhaltige Mobilitätsformen“ veranstaltet. Mobilität hat für sie auch etwas mit Gegengesellschaft zu tun, deshalb engagiere sich der Club bei den Veranstaltungen des Bremer Sozialforums.

Christian Möllmann ist froh über die Institutionen, die mitmachen, auch wenn deren Engagement nicht immer groß ist. „Wir beschäftigen uns seit 30 Jahren mit der Betreuung von Arbeitslosen, da bleibt für ein neues Engagement nicht viel Zeit“, sagt auch Martin Lühr von der Aktionsgemeinschaft Arbeitsloser Bürger und Bürgerinnen. Für ihn ist noch völlig unklar, wohin das Bremer Sozialforum steuert.

Damit ist er nicht allein. Organisator Möllmann will gar nicht, dass schon vorher fest steht, „was bei dem Sozialforum rauskommt“. Auf jeden Fall soll es keine Partei oder Institution werden. „Wir wollen die vielen unterschiedlichen Vorstellungen diskutieren und erst dann definieren, wie es weiter geht“, sagt er. Die Teilnehmer des Forums wollen analysieren, was die Folgen der Bremischen Sanierungspolitik sind, und ob es Alternativen dazu gibt.

Noch nicht ganz gesichert ist die Finanzierung der dreitägigen Veranstaltung. Bisher hätten die Organisationen rund die Hälfte der Kosten in Höhe von 5.000 Euro zugesagt. Christian Möllmann: „Aber ich bin zuversichtlich, dass uns die Finanzierung gelingen wird.“ Wie die Veranstaltungen ablaufen wird, ist aber klar. Noch einmal Rosi Schwarting: „Da sind doch viele der alten Aktivisten dabei, die auf einen reichen Fundus von lebensbejahenden Aktionsformen zurückgreifen können.“ ky