: Zwischen Exzellenz und Armut
HOCHSCHULEN Bei einer Diskussionsveranstaltung fordern die Universitäten mehr Geld vom Senat
„Es geht um die Spannung zwischen mangelhafter Finanzierung und exzellenter Spitzenforschung“, beschrieb FU-Präsident Peter-André Alt das Thema der Diskussionsrunde „Arm, aber sexy?“ am Dienstagabend an der FU. Statt jedoch wie angekündigt konkrete Herausforderungen der Unis und deren Lösungen zu diskutieren, tauschten die Teilnehmer, darunter FU-Präsident Alt und Wissenschaftsstaatssekretär Knut Nevermann, eher allgemeine Positionen aus. Man könnte es auch als gegenseitiges Beschnuppern beschreiben – bevor im Herbst die Verhandlungen über den neuen Hochschulvertrag beginnen.
Nach Jahren des erfolgreichen Aufbaus exzellenter Forschung an der Freien Universität müsse „mehr Geld in die Grundfinanzierung und für die Lehre“ investiert werden, forderte Alt. Die Leistungsfähigkeit in diesem Bereich ständig zu steigern sei bei einer stagnierenden Grundfinanzierung nicht möglich. „Mehr Geld wird es nicht geben“, dämpfte jedoch Nevermann die Erwartungen. „Wir können froh sein, wenn wir Kürzungen abwehren.“
Die Universitäten fürchten jedoch nicht nur die Stagnation, sondern konkret den Wegfall von Mitteln: 2015 läuft der Hochschulpakt II aus, 2017 die Mittel der Exzellenzinitiative. Momentan gibt es in Berlin vier „Exzellenzcluster“, also Forschungsverbünde, und sieben Graduierten-Schulen, deren Weiterfinanzierung mit dem Wegfall dieser Mittel unsicher ist
Als problematisch bewerteten Vertreter der Unis auch die Finanzierung durch Drittmittel. Deren Anteil sei im Haushalt der Unis stark gestiegen. Die Universitäten und ihr Personal befänden sich dadurch in einer Situation des „ständigen Wettbewerbs“, so der designierte Vizepräsident der TU, Hans-Ulrich Heiß. Man müsse aber bedenken, sagte Alt, „dass Menschen nicht beliebig ausbeutbar sind.“ (mor)