LESERINNENBRIEFE
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Vorbild Wien

■ betr: „Ich bin sehr stolz“, taz.hamburg vom 20. 2. 2012

Die Argumentation von Olaf Scholz kann in einem Punkt nicht überzeugen. Und zwar beim Totschlagargument, dass es für den in der Tat nicht günstigen Neubau eines Strassenbahnsystems nicht ausreichend Geld gäbe. Denn erstens ließe sich jene Aufgabe mit genügend Kreativität, Ehrgeiz und Visionen auch über alternative Finanzierungsmodelle, wie etwa langfristige (Bürger-)Anleihen, realisieren. Und zweitens zeigen andere Städte wie beispielsweise Wien, die als Folge des Fahrgastbooms gegenwärtig wesentlich mehr in den ÖPNV investieren, dass moderne Verkehrskonzepte vor allem auszeichnet, die jeweiligen Transportmöglichkeiten eng miteinander zu verknüpfen, anstatt jene – wie es der Erste Bürgermeister tut – als Alternativen zueinander zu betrachten. RASMUS PH. HELT, Hamburg

Arrogante Selbstgefälligkeit

■ betr: „Ich bin sehr stolz“, taz.hamburg vom 20. 2. 2012

Olaf Scholz stellt in diesem Interview lediglich seine arrogante Selbstgefälligkeit zur Schau, gepaart mit der Verbreitung von Halbwahrheiten. Tatsächlich hat der Senat nämlich außer den geplanten 6.000 Wohnungen jährlich – davon allerdings nur ein Bruchteil im sozialen Wohnungsbau – nichts zu bieten. Wesentliche Zukunftsprojekte sind bisher entweder heiße Luft geblieben – zum Beispiel im Gleichstellungsbereich oder die Fortführung schwarz-grüner Konzepte – wie in der Bildung und beim Thema Rechtsextremismus. Was die Kürzungspolitik betrifft, so bedeutet das nichts anderes, als dass die soziale Infrastruktur beschnitten wird. Das trifft aber vor allem diejenigen, die nicht über das nötige Geld verfügen, um sie sich privat zu leisten. ALEXANDER STERN, Hamburg