: Protesttag gegen Diskriminierung
350 bis 400 Menschen seien zum 13. Protesttag gegen die Diskriminierung behinderter Menschen gekommen, so schätzte gestern Dieter Stegmann, stellvertretender Leiter des Arbeitskreises Bremer Protest. Zwei Themen standen auf der Tagesordnung: Der nach wie vor unbesetzte Posten des Bremer Behinderten-Beauftragten und die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben (siehe taz von gestern). Über beides diskutierten diskutierten die Betroffenen mit der zuständigen Senatorin Karin Röpke.
„Es wird für Mehrfachbehinderte immer schwieriger, Arbeit zu finden“, sagte Werkstattsrat Andreas Fokke. Aufträge, die früher an die Werkstatt Bremen gegangen seien, wo 2.000 MitarbeiterInnen mit Behinderung Arbeit finden, seien in Gefahr, durch Ein-Euro-Jobs ersetzt zu werden. „Viele Betriebe sind guten Willens, aber sagen: Wir können es nicht mehr“, berichtete Christiane Esch vom Integrationsfachdienst. Positiv vermerkte sie die zunehmende Kompetenz bei der Bagis. Insgesamt jedoch überwog die Sorge um unzureichende Mittel: Matthias Weinert, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft „Hilfe für Behinderte“, berichtete von einem Fall, wo ein behindertes Mädchen nicht zur Schule gehe, weil die Mitteln für Assistenzen fehlten.
grä/ Foto: Hannes von der Fecht