: HRE tut Aktionären weh
BANKEN Geprellte Anleger fordern Schadenersatz, kommen damit aber vorerst nicht durch
MÜNCHEN dpa | Im bislang größten Prozess um Schadenersatz für Kursverluste mit den Aktien der Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) hat das Gericht einen Kompromiss vorgeschlagen. Je nach Zeitpunkt der Aktienkäufe könnte die HRE im Rahmen eines Vergleichs 10 bis 100 Prozent des entstandenen Schadens zahlen, so der Vorsitzende Richter der 22. Zivilkammer am Landgericht München, Matthias Ruderisch, am Donnerstag.
Allerdings könne dies nur für den Zeitraum zwischen Ende November 2007 und Mitte Januar 2008 gelten, in dem die Firma möglicherweise schon Kenntnis von Belastungen durch die Finanzkrise hatte und dies den Anlegern nicht mitgeteilt hatte. In dem Verfahren fordern Kapitalanlagefonds 320 Millionen Euro Schadenersatz von der HRE. Ihr Vorwurf: Die Bank hat nicht rechtzeitig über Probleme berichtet. Da der Konzern nach der Beinahepleite im vergangenen Jahr inzwischen dem Staat gehört, richten sich die Klagen nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) letztlich gegen den Bund. Weder Kläger noch HRE sich zum Vergleichsvorschlag äußern. Die Verhandlungen sind auf nächstes Jahr vertagt.