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Rüstungsexporte auf Höchststand

Die deutschen Ausfuhren stiegen 2024 weiter, vor allem in die Ukraine

Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr Rüstungsexporte im Wert von 12,83 Milliarden Euro genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums zum Rüstungsexportbericht 2024 hervor, der am Mittwoch im Kabinett beraten wurde. Die Rüstungsausfuhren haben damit einen neuen Rekord erreicht.

2023 waren Waffen im Wert von 12,13 Milliarden Euro exportiert worden. Der Großteil deutscher Rüstung ging im vergangenen Jahr an die Ukraine. Das von Russland angegriffene Land erhielt Waffen und Kriegsgerät im Wert von 8,15 Milliarden Euro. Die Exporte dorthin machten damit fast zwei Drittel deutscher Rüstungsexporte aus.

Nach einem Bericht des Portals „Politico“ wurden 2024 in die EU, die Nato oder derNato gleichgestellte Länder – das sind Japan, Schweiz, Australien und Neuseeland – Rüstungsgüter im Wert von 1,58 Milliarden Euro exportiert, und machten damit 12 Prozent der Ausfuhren aus. 2023 sei es noch die Hälfte gewesen.

Insgesamt habe die Regierung 5.052 Einzelanträge genehmigt. An die Ukraine seien im vergangenen Jahr unter anderem 306 gepanzerte Kampffahrzeuge, 316 Raketen und Raketensysteme, 78 Kampfpanzer und 11 großkalibrige Artilleriesysteme gegangen.

Weitere große Lieferungen habe Singapur vergangenes Jahr erhalten: 33 Leopard-2-Panzer sowie ein U-Boot der Klasse 218. Der komplette Bericht mit Details zu ausgelieferter Rüstung war bis Mittwochnachmittag noch nicht veröffentlicht.

Keine Angaben enthielt die Mitteilung des Ministeriums zu Rüstungsexporten nach Israel, die die Bundesregierung aufgrund der humanitären Lage in Gaza teilweise einschränken will. Laut bereits im Dezember veröffentlichtem vorläufigem Bericht für 2024 gingen im vergangenen Jahr Rüstungsexporte im Wert von rund 161 Millionen Euro aus Deutschland nach Israel. (epd, taz)

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