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Kinder fragen, die taz antwortetWieso gibt es eigentlich Rennautos?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Esra, 5 Jahre alt.

Seit wir vor weit über 100 Jahren angefangen haben, Autos zu bauen, wollen wir wissen, mit welchem man am schnellsten fahren kann Foto: our planet/imagebroker/imago

So ist das eben in unserer Welt: Sie ist auf Wettbewerb aufgebaut. Immer und überall wird verglichen und gemessen. Wie groß bist du? Hast du noch Milchzähne? Wie viel Taschengeld bekommst du? Das sind Fragen, die du vielleicht auch schon mal gehört hast. Um die Wette gelaufen bist du bestimmt auch schon mal gegen jemanden.

Und schon sind wir beim Thema Sport. Den gibt es mit und ohne Hilfsmittel. Die einen laufen nur, die anderen wollen wissen, wer mit dem Rad am schnellsten ist, und seit die Menschen vor weit über 100 Jahren angefangen haben, Autos zu bauen, wollten sie wissen, mit welchem man am schnellsten fahren kann.

Schon das zweite Auto, das gebaut worden ist, war also so etwas wie ein Rennauto. Denn die Leute, die es zusammengesetzt haben, wollten wissen, ob es schneller fährt als das erste. Eine Rekordjagd setzte ein. 1997 ist ein Auto auf die unfassbar hohe Geschwindigkeit von 1.227,985 km/h beschleunigt worden. Zum Vergleich: Ein Flugzeug ist mit einer Reisegeschwindigkeit zwischen 800 und 1.000 km/h unterwegs. Das Rekordauto war natürlich ohne Fahrer unterwegs – auf kerzengerader Strecke.

Im klassischen Rennsport ist das anders. Da geht es nicht nur um die Leistung des Fahrzeugs, sondern auch um das Können der Person am Lenkrad. Es wird also nicht nur gewertet, wer das schnellste Auto baut, sondern es geht auch darum, wer am besten Auto fahren kann. Und so gibt es in der Formel 1, dem größten Wettbewerb der Rennsportszene, auch zwei Wertungen: eine für die Fahrer und eine für die Hersteller.

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Die Hersteller sind oft Automobilfirmen, die über den Motorsport Werbung für ihre Fahrzeuge machen. Die verkaufen auch sonst Autos, die aussehen, als könnte man mit ihnen Rennen fahren. Die Menschen, die solche Autos kaufen, sollen sich so sportlich fühlen wie die Fahrer in der Formel 1 mit ihren Renn­autos. So ein Ferrari oder Porsche hat auch einen Motor, mit dem sich fast alle anderen Autos abhängen lassen. Manche Straßen werden dann zur Rennstrecke. Das kann schnell gefährlich werden.

Die Raserei mit den Rennautos im Motorsport hat auf normalen Straßen nichts ver­loren. Man könnte sich fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, Rennautos zu bauen. Aber da sind wir wieder beim Drang der Menschen, sich zu messen. Der wird so schnell wohl nicht enden. Rennautos wird es also weiter geben.

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1 Kommentar

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  • Rennen, wetten, messen, mogeln, siegen, verlieren, das war wohl schon vor d. antiken Griechen & Römern f. Menschen extrem wichtig.



    Eines aber kommt hinzu: Der Mensch liebt den !Rausch der Geschwindigkeit, jede Achterbahn hat eine magische Anziehungskraft f. viele Besucher v. Freizeitparks u. Kirmesveranstaltungen.



    Und dazu werden Menschen extrem erfinderisch. Ein Beispiel für die Vorwegnahme der "Fahrmaschinen" sind Leonardo u. Jules Verne.



    Das hier ist aber etwas ganz anderes:



    "Von Temposucht bestimmt



    Piloten können aber vielleicht gar nicht anders. Während alle Welt zu entschleunigen versucht, ist die Formel 1 in ihrer Temposucht ein willkommener Gegenentwurf. Vielleicht auch die rasende analoge Entsprechung der Digitalität. Ohne einen Begrenzer, der verrät, was die Jagd nach der Bestzeit mit einem macht, und wann die Geschwindigkeit zum gefährlichen Rausch wird.



    (...)



    Auch der Realo Alonso spürt den Zwiespalt zwischen Vernunft und Risiko, wenn er über den anstehenden Grand Prix spricht: „Eine Runde in Spa ist wie 20 Runden auf einem anderen Kurs, was den Spaß und die Adrenalinausschüttung angeht.“ Die aktuellen Ground-Effect-Rennwagen erreichen..."



    >300km/h



    StN.de



    Also Vorsicht!