: Puffbrause in mini
Piccolo wird 90 und schubst immer noch an
Was wäre die deutsche Wirtschaft ohne den Piccolo? Komplett am Boden. Ohne die kleine Flasche Sekt geht in manchen Büros ab mittags gar nichts. Nicht umsonst wird der Piccolo auch gern „Stößchen“ genannt, gibt er doch gern den entscheidenden Kick. Jetzt wird das 0,2-Liter-Sektfläschchen 90 Jahre alt. Die Idee zu der Miniflasche hatte 1935 Karl Henkell aus der Dynastie der Düsseldorfer Sektfirma, berichtete am Mittwoch dpa. „Inspiriert vom italienischen Wort piccolo für klein gab Henkell seiner Erfindung den eingedeutschten Namen „Pikkolo“ und ließ die Bezeichnung markenrechtlich schützen, die „zum Synonym der Kategorie“ wurde. In den dunklen Jahren von 33 bis 45 hatten die Henkells wohl einiges zu feiern. Heute gebe es den Piccolo auch im Dreier- oder Fünferpack – etwa fürs „Handgepäck beim Mädelsausflug“, lenkt Henkell selbst schnell den Blick in die Gegenwart. Apropos Synonym. Uns fallen gleich mehrere Namen für die Babyflasche ein: Prickelmini, Sekretärinnenschubser, Puffbrausendötzchen oder auf Österreichisch Schampustifterl. So oder so, Prösterchen und cheerio zum Neunzigsten, Miss Sophie … äh, Piccolo, altes Haus.
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