: Wenn es am Nachthimmel sonderbar leuchtet
Der Nachthimmel ist schön. Einmal tief einatmen mit Blick auf die Planeten, deren Namen ich gerade nicht weiß, dachte ich am Montag auf dem Weg vom Sport. Die Tasche noch in der Hand. Da bildet ein heller Punkt plötzlich Flügel und fliegt wie eine Hummel auf uns zu. Dreimal klingeln, damit mein Mann schnell rauskommt. „Guck mal, am Himmel.“ „Ich bring erst mal dein Rad nach hinten“, sagt der Kerl seelenruhig.
Also muss ich allein nach oben gucken. Jetzt ist es ein Nebel. Er kommt zurück. Dann eine Spirale. „Fotografier das doch mal, schnell!“ Er hat kein Handy dabei, aber meins hängt um den Hals. Klick, klick, klick, halte ich es hoch. Die Spirale treibt nach Süden über die Bäume auf der anderen Straßenseite. So was.
Hamburg-Rahlstedt
95.743 Ein-wohner*innen, liegt am nordöstlichen Rand von Hamburg und ist dessen Stadtteil mit drittgrößter Fläche und den meisten Menschen. Über Außerirdische ist weiter nichts bekannt.
Wieder im Haus zeigt ein Foto, zoomt man rein, tatsächlich die Spirale. An die Familien verschickt. Die denken, ich spinne. „Ganz klar ein Ufo“, spottet der Bruder. „Ein Hubschrauber“, mutmaßt ein Schwager. Auch der Sohn postet nur fliegende Untertassen. Dann, gegen 23 Uhr, die Zeitungen gecheckt. „Haben Sie es auch gesehen?“, fragt eine und berichtet von der treibstofflassenden Rakete. Danke Bild, du hast mich rehabilitiert. Kaija Kutter
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