: Rechtsschwenk, marsch!
In 16 Städten marschierten Demonstrant:innen „für Deutschland“
Einige tausend Menschen haben am Wochenende bundesweit an Demonstrationen teilgenommen, die aus dem rechten Umfeld organisiert wurden. Tausende protestierten außerdem gegen diese Kundgebungen, wie die Polizei in verschiedenen Städten am Samstag und Sonntag mitteilte. In Berlin musste eine neonazistische Demonstration wegen massiver Gegenproteste und Blockaden vorzeitig beendet werden.
Unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ kam es in insgesamt 16 Städten zu Protestmärschen aus der „Querdenken“-Szene. Gefordert wurde laut bundesweitem Aufruf unter anderem „flächendeckende Grenzkontrollen“, die „Wahrung der Meinungsfreiheit“ und „keine weiteren Militärhilfen für die Ukraine“. In Baden-Württembergs Hauptstadt Stuttgart waren 1.500 Demonstrant:innen und 2.500 Gegendemonstrant:innen unterwegs. In Städten wie Düsseldorf, Hannover, Kassel, Mainz, München, Nürnberg oder Königs Wusterhausen berichtete die Polizei von jeweils mehreren hundert Teilnehmer:innen und Gegendemonstrant:innen. In Dresden kamen nach Polizeiangaben 1.500 zur rechtsgestrickten Demonstration, die Gegendemonstration unter dem Titel „Rechte Propaganda stoppen – für eine offene Gesellschaft“ verzeichnete hingegen nur 120 Teilnehmer:innen.
In Berlin fand eine neonazistische Demonstration unter dem Motto „Für Recht und Ordnung“ statt. Die Versammlung im Stadtteil Friedrichshain mit 860 Teilnehmer:innen hatte am Samstagnachmittag begonnen. Wegen Sitzblockaden und Gegendemonstrationen steckte die Kundgebung aber über Stunden am Bahnhof Ostkreuz fest und wurde dann vom Veranstalter gegen 16.40 Uhr beendet. An insgesamt 15 Gegenprotesten in Berlin nahmen etwa 2.000 Menschen teil. Laut Polizei kam es zu mehr als 80 Festnahmen, mehrheitlich aus der rechtsextremistischen Versammlung heraus. Insbesondere seien dort „verfassungswidrige Symbole und verbotene Grußformeln, Beleidigungen, Körperverletzungen und Widerstandsdelikte festgestellt“ worden, teilte die Berliner Polizei mit. (afp, taz)
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