: USA erpressen Ukraine weiter
Gespräche in Saudi-Arabien, während Russland bombardiert
Regierungsvertreter der Ukraine und der USA sollen am heutigen Montag im saudi-arabischen Dschidda über eine mögliche „Friedenslösung“ beraten. Die Delegationen werden von den Außenministern beider Länder geführt. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj reist ebenfalls nach Saudi-Arabien und trifft sich mit Kronprinz Mohammed bin Salman.
Die USA hatten in der vergangenen Woche ihre Militärhilfe für die Ukraine mit wenigen Ausnahmen eingestellt. Das Fehlen von Aufklärungsdaten hat die tödliche Schlagkraft der russischen Angriffe deutlich verstärkt. Laut Selenskyj schoss Russland in der vergangenen Woche fast 1.200 gelenkte Gleitbomben auf die Ukraine, dazu 870 Kampfdrohnen und 80 Raketen. In der Nacht zu Samstag wurden dabei mindestens 14 Menschen getötet.
Laut dem US-Sender NBC verlangen die USA von der Ukraine massive Zugeständnisse. Es gehe um Gebietsverzicht sowie Schritte zu Wahlen – die während des Kriegs in der Ukraine weder rechtlich noch praktisch durchführbar sind – einschließlich eines möglichen Rücktritts des Präsidenten, berichtete der Sender unter Berufung auf zwei US-Regierungsquellen. Eine Unterzeichnung des von den USA gewünschten Rohstoffdeals genüge nicht für eine Wiederaufnahme der US-Militärhilfe.
Ein russischer Versuch, das ukrainisch besetzte Gebiet im russischen Bezirk Kursk einzukreisen, ist derweil offenbar gescheitert. Berichten zufolge drangen russische Soldaten durch die stillgelegte Druschba-Ölpipeline hinter die ukrainischen Linien vor. Beim Herauskommen seien sie allerdings erwartet und „neutralisiert“ worden, hieß es. Dennoch musste die Ukraine mehrere besetzte Dörfer räumen. (taz, dpa)
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