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Ein ganz Großer im Netz

Der deutsche Volleyball-Nationalspieler Tobias Krick aus Berlin verdient sein Geld überwiegend auf Social Media. Seine meisten Follower kommen allerdings aus den USA und Brasilien

Tobias Krick ist auf Social Media ein Phänomen. 1,4 Millionen Follower hat der Volleyball-Nationalspieler bei Instagram, bei Tiktok sogar 5,5 Millionen. Zum Vergleich: Deutschlands Ausnahmespieler Georg Grozer hat knapp über 63.000 Instagram-Follower. Mit kurzen Clips hat Krick, der 2,13 Meter große Modellathlet, eine riesige Gefolgschaft aufgebaut und sich für bezahlte Partnerschaften interessant gemacht.

„Also es ist traurigerweise schon mehr, als ich im Volleyball verdiene“, sagt der 26-Jährige. Bis zu zehntausend Euro könne man mit einem gesponserten Post verdienen, sagt Krick, der für den deutschen Rekordmeister BR Volleys spielt. So wurde aus einem Hobby ein zweites Standbein. 2019 fing Krick mit Tiktok an und war zuerst nur sporadisch aktiv. „Dann hat es den Leuten ganz gut gefallen und dann ist man so nach und nach da reingekommen. Jetzt versuche ich schon, drei-, viermal die Woche zu posten“, sagt der Olympia-Teilnehmer.

Viele der Videos ähneln sich: Ein selbst aufgenommener Clip geht fließend in spektakuläre Spielszenen über, unterlegt mit populären Songs. Überhaupt lässt sich der 26-Jährige gerne inspirieren. „Ich sehe meistens irgendwelche Trends, wenn ich selber gefangen bin im Algorithmus. Dann versuche ich, die so ein bisschen in meinem eigenen Stil nachzumachen“, erzählt er. „Das ist jetzt kein Hexenwerk.“

Der Mittelblocker macht bei den Videos fast alles selbst, nur bei Olympia hatte er einen Kameramann dabei. Für die gesponserten Posts arbeitet er mit einem großen Sportartikelhersteller und einer Computerhardwarefirma aus den USA zusammen.

Die meisten Follower kommen aus den USA und Brasilien. Länder, in den Volleyball einen höheren Stellenwert hat als in Deutschland. Aber auch in Berlin wird er häufiger erkannt. „Die sehen mich eher als Influencer an, glaube ich, anstatt als professionellen Volleyballer“, sagt Krick. (dpa, taz)

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