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Wenn es tief in die liberale Vergangenheit geht

Kann nicht sein, oder? Der auf dem Wahlplakat sah ja aus wie … Am Sonntagmorgen kurz vor 8 Uhr könnte es sich aufs Noch-nicht-ganz-wach-sein zurückführen lassen, wenn man im Vorbeirauschen auf der ersten Rennradtour der Saison auf FDP-Wahlplakaten plötzlich Hans-Dietrich Genscher zu erkennen meint. Aber nein, er ist es wirklich, 100 Meter weiter im Ortskern von Stahnsdorf südlich von Berlin kommt schon das nächste. Unverkennbar der 2016 gestorbene langjährige Außenminister und Ex-FDP-Bundesvorsitzende.

Das sei ein Wahlplakat von 1980, erzählt zwei Tage später am Telefon der örtliche FDP-Chef Julian Regenthal-Patzak. Und es sei als „Schmunzler“ gedacht, nicht etwa als Protest gegen die heutige FDP-Bundesspitze. Inzwischen musste man nachdrucken: Auch die FDP in anderen Orten begeisterte sich dafür – und einige Plakate verschwanden einfach, mutmaßlich in privaten Sammlungen.

Stahnsdorf

16.250 Ein­wohner*innen.

Größere Aufmerksamkeit erhielt der Ort durch seinen Widerstand gegen Pläne der Deutschen Bahn, dort ein ICE-Instandhaltungswerk zu bauen – man befürchtete Naturzerstörung. Im Herbst 2024 begrub die DB diesen Plan.

Dabei ist das Plakat vom Schriftzug her alles andere als Retro für die um den Verbleib im Bundestag bangende FDP. Denn über Genschers Gesicht steht: „Diesmal geht’s ums Ganze“. Stefan Alberti

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