: Betr.: Hans-Robert Metelmann
Eigentlich ist Hans-Robert Metelmann Zahnarzt. Außerdem Facharzt für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie und plastische Operationen. Seit er vor zwölf Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern kam, hat der Prof. Dr. Dr. med. eine steile Karriere gemacht: Dekan, Prorektor, Rektor an der Uni Greifswald, schließlich seit 2002 Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schwerin. Sein Wissen um kosmetische Eingriffe nützt dem Mediziner jedoch nichts, wenn es um die Kulturpolitik im klammen Ostseestaat geht. Metelmann setzte das Seziermesser bei Musikfestivals, Museen und Filmfesten an, am besten kamen noch die Theater weg. Die Argumente von Metelmann klingen oft vernünftig. So glaubt der Minister zum Beispiel nicht, dass Mecklenburg-Vorpommern ein Filmland ist. Kann schon sein, aber ist es deswegen sinnvoll, den Kinovereinen ein Lifting zu verpassen, von dem sie sich kaum erholen dürften? In der Kulturszene gilt der Mann als schwer berechenbar. Eigentlich gar nicht so dumm, die Strategie. Bei denen, die er verschont, ist die Freude dann umso größer. wie
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen