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Opas von rechts

Die wahre Kritik des Doppelkanzlerduells im TV

Was soll nur werden? Wohin steuert die Nation, wenn nicht einmal mehr der Sonntagabend heilig ist? Bislang war er stets und stetig dem „Tatort“ vorbehalten, dem letzten Lagefeuer für alle, die nichts Besseres an so einem Sonntagabend zu tun haben. Also für so ziemlich alle. Nun lief aber „Tatort Berlin“, also das „Kanzlerkandidatenduell“ zwischen dem Kanzler und dem to come, und am Ende gab der to come dem to go eine Rose, nur die Knutschszene hatten sie rausgeschnitten und einen Mörder gab es auch nicht, nur ziemlich viele Leichen, aber die wurden auch nicht gezeigt. Moderiert wurde das Ganze von zwei Helmfrisurträgerinnen, die äußerlich und inhaltlich kaum zu unterscheiden waren. Getrieben von den Umfragewerten, hatte der alte Kanzler ganz auf Schmusekurs gesetzt, während der neue Kanzler seinen Stock, den er statt einem Rückgrat im Rücken stecken hat, noch mal kräftig trainiert hatte. Er sagte viele Dinge, und sein altes Gegenüber sagte auch viele Dinge, und zwar in aller Deutlichkeit, während der mit Stock den ohne mit Namen ansprach, der mit Namen den ohne allerdings ohne. Scholz und Merz ergibt Schmerz, so viel Weisheit immerhin war rauszuhören, und bald regieren sie zusammen. Weil die anderen sind doof und wir alle ärmer, aber noch lebensfähig.

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