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Bedrohte Süßwassertiere

Studie zählt ausgestorbene und gefährdete Arten, die bislang nicht im Fokus stehen

Fast ein Viertel aller Süßwassertiere weltweit sind vom Aussterben bedroht. Das berichtet eine Forschungsgruppe unter Leitung der Weltnaturschutzunion (IUCN) im Fachblatt Nature. Das Team analysierte Daten zu mehr als 20.000 Arten – und warnt angesichts der Ergebnisse vor einem massiven Verlust der Artenvielfalt in Flüssen, Seen und anderen Süßwasserlebensräumen.

Süßwasser biete Lebensraum für mehr als 10 Prozent aller bekannten Arten. In und um die Gewässer lebten unter anderem zahlreiche Spezies von Fischen, Krebsen und Libellen – deren Aussterberisiko sei bislang vernachlässigt worden. Um das zu ändern, analysierte die Forschungsgruppe Daten zu knapp 23.500 Arten, die auf der Roten Liste der IUCN stehen, und identifizierte auch deren größte Bedrohung.

Das Ergebnis: Rund 24 Prozent aller Süßwassertiere seien stark vom Aussterben bedroht. Aufgeschlüsselt nach Gruppen seien insbesondere Zehnfußkrebse gefährdet, zu denen etwa Krabben, Krebse und Garnelen gehören – hier seien 30 Prozent der untersuchten Arten vom Aussterben bedroht. Bei Süßwasserfischen seien es 26 Prozent.

89 Arten sind seit dem Jahr 1500 nachweislich und 178 Arten vermutlich ausgestorben, so die Studie. 11 Arten kommen demnach nur noch in Gefangenschaft und nicht mehr wildlebend vor. (dpa)

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