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Dino aus dem Archiv

Münchner Forscher entdecken Saurier-Foto

Dinostarschnitt: ap

Muss nicht nur die Geschichte der Paläontologie, sondern auch die der Fotografie umgeschrieben werden? „Forscher entdecken neue Dinosaurier-Art nur anhand von Archiv-Fotos“, titelte epd gestern. Dino-Experten der Ludwig-Maximilians-Universität München haben in ganz alten Fotoalben geblättert und auf einem verblichenen Lichtbild einen zehn Meter langen Raubsaurier mit einem markanten Nasenhorn entdeckt. Offenbar war das Relikt auf dem Gruppenfoto unter den anderen bayerischen Urviechern gar nicht aufgefallen. Tatsächlich dokumentieren die „etwa 80 Jahre alten Fotos“ ein Saurier-Skelett, das 1914 in der ägyptischen Bahariya-Oase vom ebenfalls ausgestorbenen Münchner Paläontologen Karl Heinrich Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach gefunden wurde. Der hatte die Fossilien jedoch „fälschlicherweise der Gattung Haizahn-Echse“ zugeordnet. 1944 waren die Knochen bei einem Bombenangriff pulverisiert worden, sodass der Fehler nie korrigiert wurde und die „bislang unbekannte Raubsaurierart“ mit der Bezeichnung „Tameryaptor markgrafi“ erst jetzt aus dem Archiv ins Blitzlicht der Öffentlichkeit treten konnte.

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