piwik no script img

Seestraße wird zum See

Nach einem Wasserrohrbruch am Silvesterabend in Wedding sind Hunderttausende zeitweilig ohne Wasser

Nach dem zeitweisen Ausfall der Wasserversorgung in weiten Teilen Berlins durch einen Rohrbruch am Silvesterabend steht noch nicht fest, wann der Schaden repariert wird. Die Berliner Wasserbetriebe planen, nicht nur die unmittelbare Bruchstelle an einer Hauptleitung in der Seestraße im Stadtteil Wedding zu schließen, sagte eine Sprecherin. „Wir wollen den Abschnitt auf einer Länge von mehreren Metern sanieren.“ Man hoffe, dass die Genehmigung dafür in den nächsten Tagen vorliege.

Nach dem Rohrbruch am Silvesterabend gegen 20 Uhr fiel in mehreren Bezirken von Reinickendorf bis Kreuzberg die Wasserversorgung aus, Hunderttausende Haushalte hatten für eine oder zwei Stunden kein Trinkwasser aus dem Hahn. Bis etwa Mitternacht normalisierte sich die Lage nach Angaben der Wasserbetriebe. An der Bruchstelle wurde die Leitung mittels Ventilen geschlossen.

Am Ort des Geschehens im Wedding entstand durch das ausströmende Wasser zwischenzeitlich ein See, die Seestraße musste gesperrt werden. Laut RBB hatte das betroffene Rohr einen Durchmesser von etwa 70 Zentimetern, verlegt wurde es in den 1920er Jahren. Möglicherweise sei der Bruch eine Folge von Materialermüdung, zitiert der Sender die Wasserbetriebe. Die genaue Ursache könne aber erst in den kommenden Tagen geklärt werden.

Der Tagesspiegel berichtete, der Wasserschaden habe auch den Notruf 112 überlastet. Der Druckabfall in der Leitung habe zudem die Versorgung der Feuerwehr mit Löschwasser beeinträchtigt, auch wenn die Feuerwehr auf dafür vorgesehene Reserven in Tanklöschfahrzeugen zurückgreifen könne. Bewohner der betroffenen Gebiete seien daher zeitweise aufgefordert worden, auf Feuerwerk verzichten, um keine zusätzlichen Einsätze zu verursachen. (dpa, taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen