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Zur 75. Ausgabe der Berlinale bekommen die Filmfestspiele eine neue Spielstätte und eine Festivallounge am Potsdamer Platz. Das Stage Bluemax Theater am Marlene-Dietrich-Platz – in direkter Nähe zum Berlinale-Palast – werde zu einem Premierenkino, teilten die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit. Es werde Platz für rund 500 Menschen bieten und könne während der gesamten Berlinale im Februar Vorführungen zeigen. Die Spielstätte soll die Heimat des neu geschaffenen Wettbewerbs für Spielfilmdebüts (Perspectives) sein, aber auch Premieren anderer Berlinale-Reihen zeigen. Zudem sei eine temporäre Festivallounge am Marlene-Dietrich-Platz geplant. Dort will die Berlinale Vormittagsgespräche und -veranstaltungen für das Publikum anbieten und Platz für Austausch in der Branche geben. „Die neuen Spielstätten sind Teil unserer längerfristigen Pläne, das Herzstück des Festivals wieder lebendiger und leichter zugänglich zu machen und diesem zentralen Knotenpunkt zusätzliche Energie und Sichtbarkeit zu geben“, so die Intendantin Tricia Tuttle. Mit der US-Amerikanerin steht erstmals eine Frau allein an der Spitze der Berlinale, deren nächste Ausgabe vom 13. bis 23. Februar 2025 geplant ist.

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) hält die vom schwarz-roten Senat geplanten Kürzungen im Kulturetat für unvermeidbar. „Wir kommen an den Einsparsummen, die jetzt im Raum stehen, nicht vorbei“, sagte Chialo mit Verweis auf die allgemeine Haushaltslage in Berlin. Insgesamt müssten im Kulturbereich 121 Millionen Euro gekürzt werden. In der Vergangenheit sei das Geld mit vollen Händen ausgegeben worden. Nun seien strukturelle Änderungen nötig. Chialo fordert einen Mentalitätswechsel: „Dieses paternalistische: ‚Ich halte die Hand über Euch, macht Euch keine Sorgen‘ weicht einem Mehr an Eigenverantwortung.“ Ob ein Haus fünf Opernaufführungen im Jahr plane oder 20, das sei nicht seine Entscheidung, so Chialo: „Das heißt, der gute Kaufmann am jeweiligen Haus muss auch zum Tragen kommen.“

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