Auf dem Prüfstand: Qualitätstests in Schulen

BILDUNG Schulen dürfen künftig wählen, nach welchen Kriterien sie getestet werden wollen

Mit leicht veränderten Kriterien geht Berlin in die zweite Phase der Schulinspektionen: „Schulspezifischer“ sollen die Qualitätstests werden, sagte Inspekteurin Ruth Ahrens am Montag. Anders als bisher dürfen die Schulen dafür ihren Schwerpunkten entsprechend auch Prüfkriterien aus einem Katalog auswählen. Kurzberichte der Ergebnisse müssen ins Internet gestellt werden.

Gute Ergebnisse

Seit 2006 gibt es sie: die Inspektionen, mit denen die Senatsverwaltung für Bildung Stärken und Schwächen einzelner Schulen herausfinden will, um danach zu helfen, diese auch zu beheben. Mit rund 700 Schulen haben die InspekteurInnen dabei im ersten Durchlauf fast alle Schulen der Stadt besucht. Knapp 100 sind seit Beginn der zweiten Phase bereits erneut geprüft worden. Zufrieden zeigte sich der Leiter der Inspektionen, Axel Friede, mit den neuen Ergebnissen: Die Schulen hätten sich fast durchweg auf mittleres Niveau verbessern können.

Eingang in die Inspektionen finden neben Kriterien wie Unterrichtsorganisation, pädagogisches Klima und Methodenkompetenz auch das soziale Klima der Schulen und die Zufriedenheit aller am Schulalltag Beteiligten. Dazu werden Unterrichtsbesuche abgehalten, SchülerInnen und Eltern befragt und Gespräche mit Schulleitungen und Kollegien geführt.

Gerade in Punkten wie sozialem Klima zeigten die Schulinspektionen im ersten Durchlauf positive Ergebnisse. Nachholbedarf haben viele Schulen dagegen in pädagogischen Bereichen wie binnendifferenziertem und selbstständigem Lernen. Schulen, bei denen Entwicklungsbedarf festgestellt wurde, werden nach der Inspektion etwa mit Angeboten zur Qualifizierung und Beratungen unterstützt.

Um die einzelnen Schulen künftig „noch zielschärfer in Augenschein zu nehmen“, so Inspektionsleiter Friede, können diese künftig neben fünfzehn festen Prüfkriterien maximal neun weitere freiwillig wählen. So sollen „Schulen ihre Besonderheiten besser vorstellen und damit auch die Ergebnisse der Inspektion besser in ihre künftige Entwicklung einbeziehen können“, so Friede. Die Senatsbildungsverwaltung wird alle Inspektionsergebnisse des zweiten Durchlaufs vier Monate nach Abschluss der jeweiligen Inspektion als Kurzbericht online veröffentlichen. Den kompletten Inspektionsbericht zu veröffentlichen stehe darüber hinaus jeder Schule frei, so Friede. AKW