: Jahresrückblick Literatur von: Sophie Jung
Sophie Jung Redakteurin für Kunst und Architektur
Ronya Othmann: „Vierundsiebzig“ (Rowohlt). Wie spricht man über so unglaubliche Verbrechen wie den Genozid an die Eziden im August 2014 durch den IS? Ein beeindruckendes Buch über die Sprachlosigkeit unter der Sprache.
Hummel, Fahrenkrog, Hagenow: „Spielclub. Kinder Stadt Geld“ (Hefte zur Berliner Gegenwart der Stadt #10). Eine Wirtschaftsgeschichte aus Sicht der Kinder rund um die einfache Frage: „Wem gehört die Brache?“
Henrike Naumann: „Concepts“ (Bierke Verlag). Kommt mit einer Hülle aus Edelstahl. Drinnen wird es gestalterisch komplex und die Autorin immer klarer, je mehr sie überlegt, wie Gesellschaft, Politik und Design ineinanderhaken.
Klaus Heinrich: „Dahlemer Vorlesungen: Giovanni Batista Piranesi“ (Arch+, ça ira). Erklärte oder verklärte der große Kupferstecher Piranesi das antike Rom? Eine philosophische Bildanalyse ohne Schablonen, auch visuell toll.
Wolfgang Ullrich: „Identifikation und Empowerment“ (Wagenbach). Obwohl es hier darum geht, wie das Schöne aus den schönen Künsten verschwindet. Einer aktuellen Nervosität wird mit der Lässigkeit der Geschichte begegnet.
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