piwik no script img

Sehr frohe Botschaft

Religiosität nimmt weiter ab in Deutschland

In diesen schweren Kriegs- und Krisenzeiten gibt es sie noch – die guten Nachrichten: „Religiosität in Deutschland nimmt weiter ab“, meldete am Dienstag die christliche Nachrichtenagentur epd mit Blick auf eine Studie, die das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral herausgegeben haben. Ein Gefühl tief empfundener Freude löste die wundervolle Mitteilung aus und den unbedingten Willen, mit großer Inbrunst die im Titel der Studie enthaltene Frage zu beantworten: „Wie hältst du’s mit der Kirche?“ Wie wir’s mit der Kirche halten? Schief und krumm und eher gar nicht, denn wir brauchen glücklicherweise anders als alle Betbrüder, -schwestern und -sonstigen dieses Opium nicht. Erstaunlich war allerdings eine Erkenntnis aus dem froh stimmenden Werk, dass nämlich selbst unter den Kirchenmitgliedern „die Nicht-Religiösen die häufigste Kategorie“ bildeten. Wie irrsinnig! Die meisten Kirchenmitglieder sind nicht-religös! Versteh einer diese Gläubischen. An diesem Punkt müssen die letzten Freunde der Religiösität dringend noch arbeiten, bis eines Tages nach Jahrtausenden ein verzückter Jubelschrei der Menschheit endgültig verkündet: Religion im Arsch!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen