leserInnenbriefe:
Versagen der Senatorin
„Geschichtenhaus bald Geschichte“,
taz nord vom 29. 11. 24
Ein Skandal allererster Güte ist, dass dem Projekt für Langzeitarbeitslose Bremer:innen, dem Geschichtenhaus im Bremer Schnoor in der Altstadt, das Aus droht, weil das Bremer Jobcenter die Fördermittel streicht. Zwar behauptet die Noch-SPD-Arbeitssenatorin Claudia Schilling, dass durch Umschichtungen aus dem Verwaltungskostenbudget in Höhe von 2,7 Millionen Euro Finanzierungslücken geschlossen werden sollen. Als ehemaliger Verwaltungsangestellter im Haushaltsreferat beim Bremer Senator für Frauen, Gesundheit, Jugend, Soziales und Umweltschutz sowie Trainer im Steuerrecht und Bilanzierung muss ich mich schon wundern, dass seitens des Jobcenters die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im zweiten Halbjahr 2024 nur sehr eingeschränkt möglich sind. Die täglichen Hilferufe von Trägern aus verschiedenen Bremer Stadtteilen, die ihre meist erfolgreichen Maßnahmen nicht weiterführen können, sind nur ein Beispiel für das völlige Versagen von Schilling. Warum besorgt sie sich nicht endlich Nachschlag von der BA – Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg? Klaus Jürgen Lewin, Bremen
Nicht verharmlosen
„Hysterie wegen invasiver Arten“
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taz nord vom 17. 11. 24
Eine Verharmlosung der Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina Nigrithorax) ist keinesfalls angebracht. Sie ist ein unglaublich schönes Insekt, ein absoluter Überlebenskünstler und sie lernt sehr schnell. Durch ihr Jagdverhalten und ihre sehr große Populationsdichte vernichtet sie eine große Zahl Insekten jährlich. Das sind Insekten, die entweder durch ihre Bestäubungsleistung extrem wichtig sind. Die Asiatische Hornisse trifft auf ein durch Monokulturen, Pestizide und immer kleiner werdende Lebensräume geschwächtes Ökosystem. Sie hat hier keine natürlichen Feinde. Ihre Verbreitung ist explosiv – auf einem Quadratkilometer sind 10–17 Nester möglich, aus jedem gehen am Ende des Jahres circa 250 neue Königinnen hervor. Diese Jungköniginnen gründen im nächsten Jahr ihr eigenes Volk. Die Vespa Velutina ist sehr viel aggressiver, wenn es um die Verteidigung des Nestes geht, als unsere einheimische, europäische Hornisse. Die Folgen für die Imkerei sind immens. Schon vor der Vespa Velutina war es kaum möglich, eine Imkerei kostendeckend zu führen. Zu Varroamilbe und gepanschtem bzw. gefälschtem Import-Billig-„Honig“ rechnen wir nun mit vermehrten Völkerverlusten und bevorstehenden Investitionen zum Schutz unserer Bienen. Miriam Wahr, Villingen
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