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Wege aus der Plastikfalle

Die Staatengemeinschaft ringt um Maßnahmen, um die wachsende Plastikverschmutzung zu stoppen. Doch es gibt diverse Konflikte

Im südkoreanischen Busan hat die mutmaßlich finale Verhandlungsrunde für das geplante UN-Plastikabkommen begonnen. Insgesamt sieben Tage werden Delegierte aus über 170 Staaten die letzten Details eines Abkommens aushandeln, das die wachsende Plastikverschmutzung in den Meeren und an Land mit verbindlichen Vorgaben aufhalten soll.

„Am Ende dieser Woche muss der Hammer für ein Instrument fallen, das einen ehrgeizigen Ausgangspunkt darstellt“, sagte Inger Andersen, Chefin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep). „Nicht alles wird so detailliert sein, wie manche es sich wünschen. Aber die groben Konturen und Striche müssen vorhanden sein“, so Andersen. Nach wie vor gibt es jedoch etliche Streitfragen. Ein zentraler Punkt betrifft die Plastikproduktion: Während die EU verbindliche Obergrenzen fordert, lehnen Staaten wie China und Saudi-Arabien das ab. Die USA hatten sich zwar in der Vergangenheit für eine Obergrenze bei der Produktion ausgesprochen, ob das nach dem anstehenden Regierungswechsel zu Donald Trump noch gelten wird, ist jedoch unklar.

„Die Gefahr eines schwachen, unverbindlichen Abkommens ist groß“, warnte Moritz Jäger-Roschko von Greenpeace, der in Busan an den Verhandlungen teilnimmt. Man müsse das Problem an der Quelle stoppen.

Deutschland setzt sich in den Verhandlungen dafür ein, den gesamten Lebenszyklus von Plastik in den Blick nehmen: Rohstoffabbau, Produktion, Nutzung, Recycling und Entsorgung. Ein Ergebnis könnte zunächst das Bekenntnis der Staaten sein, die Plastikproduktion weltweit zu senken. Konkrete Reduktionsziele könnten auch später festgelegt werden. „Wenn es gelingt, kann dieses Abkommen eine ähnliche historische Bedeutung haben wie das Klimaabkommen von Paris oder das Naturschutzabkommen von Montreal“, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zum Auftakt der Verhandlungsrunde. Dafür brauche man konkrete Ziele und eine wirksame Überprüfung.

Global werden laut UN jährlich knapp 400 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert, Tendenz steigend. In Deutschland fallen nach Informationen des Bundesumweltamts knapp 6 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen an. (dpa, rtr)

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