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„Seitdem schreibe ich für die taz“

Drei Teil­neh­me­r:in­nen der Osteuropa-Workshops der taz Panter Stiftung berichten, was diese in ihrem Leben verändert haben

Das Gefühl, dazuzugehören

November 2021. Ich bin zum ersten Mal in Berlin. Meine Kollegin und ich gehen die Friedrichstraße entlang und sie nickt in Richtung eines Glasgebäudes. „Und das ist die taz Redaktion. Die haben dort ein tolles Haus. Und die Kantine ist übrigens auch toll.“

Dezember 2022. Ein Freund ist auf Telegram: „Hör mal Nika, die taz Panter Stiftung sucht Journalisten aus Aser­baidschan. Darf ich deine Kontakte weitergeben?“ „Tue es! Immerhin braucht jemand eine Journalistin aus Aserbaidschan.“

Januar 2023. Meine erste Veröffentlichung in der taz im Rahmen des Projekts „Krieg und Frieden: Ein Tagebuch“.

Juni 2023. Workshop in Riga. Kalter baltischer Sommer, helle Nächte, zehn Tage enge Kommunikation und neue Bekanntschaften, auch mit der taz Redaktion und der taz Panter Stiftung.

November 2024. Ich bin zum vierten Mal in Berlin. Und ich schreibe diesen Text, während ich in der taz Kantine sitze und durch die Glaswände auf den Park schaue. Ich bin gekommen, um für die Heinrich-Böll-Stiftung zu recherchieren. Aber die taz Panter Stiftung hat mir geholfen, eine Wohnung zu finden, und ich gehe fast jeden Tag in die Redaktion –als ob es meine Arbeit wäre, und gebe mich der Illusion hin, dazuzugehören. Doch das ist keine Illusion mehr, es ist eine Realität.

Nika Musavi, Journalistin aus Aserbaidschan

Als Ukrai­ne­r:in­nen nicht alleine sein

Die Reise nach Berlin und die Teilnahme an einem Workshop der taz Panter Stiftung im November 2022 haben mir – einem Journalisten aus dem ukrainischen Lwiw – geholfen, mich von den enormen Spannungen zu erholen, die sich während der Kriegsmonate angesammelt hatten. Und so nach meiner Rückkehr nach Hause meine Arbeit weiterhin gut zu erledigen.

Das aufrichtige Interesse meiner Kol­le­g:in­nen am Schicksal der Ukraine zu sehen, war wichtig. Und sie besser kennenzulernen und zu wissen, dass wir Ukrai­ne­r:in­nen nicht allein sind. Seitdem schreibe ich als freier Korrespondent für die taz.

Rostyslav Averchuk,

Journalist aus der Ukraine

Einigkeit ist nun wichtiger denn je

Die taz Panter Stiftung hat Jour­na­lis­t:in­nen aus Osteuropa, dem Südkaukasus und Zentralasien in einer extrem schwierigen Zeit zusammengebracht. In einer Zeit, in der Einigkeit wichtiger denn je ist – gerade wegen derjenigen, die uns spalten wollten. Dieser Austausch eröffnete mir neue Perspektiven und half mir, die jüngsten Geschehnisse in meiner Heimat, der Republik Moldau, in einem breiteren Kontext zu verstehen.

So inspirierte mich der Workshop in Riga – bei dem wir den Prozess der Desowjetisierung in Lettland untersuchten – dazu, über die Bedeutung der Desowjetisierung in der Republik Moldau zu schreiben. Die taz Panter Stiftung half uns, unseren Ländern eine Stimme zu geben – sowohl während des Workshops als auch danach, als ich weiterhin für die taz schrieb. Auf diese Weise haben die Workshops der Stiftung nicht nur geholfen, neue Fähigkeiten zu entwickeln und meine berufliche Widerstandsfähigkeit zu stärken, sondern auch neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Seit einem Monat studiere ich nun Medienwissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Und ich erinnere mich mit Dankbarkeit an die Seminare der Stiftung, die mir diese Chance ermöglicht haben. Danke dafür!

Daniela Calmîș,

Journalistin aus Moldau

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