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Der Maestro ausHamburg

Giovanni di Lorenzo stolpert durch die Manege

Giovanni di Lorenzo hat als Gastgeber der Fernsehtalkshow „3nach9“ seit dem Start im Jahr 1989 keine einzige Sendung verpasst. Natürlich sei er mal krank gewesen, erzählte di Lorenzo am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Aber er habe sich immer hingeschleppt, auch wenn es ihm nicht gut ging. Und dann sei jedes Mal „der Zirkuspferd-Effekt“ eingetreten. „Wenn die Scheinwerfer angehen und die Musik ertönt, dann ist so viel Adrenalin im Blut, dann fühlt man sich topfit.“ Moment mal! Ist Giovanni di Lorenzo im Nebenberuf nicht auch Chefredakteur der Zeit? Jetzt wissen wir auch, warum die Wochenzeitung uns immer an einen Zirkus erinnert: ein Direktor, der ständig im Frack durch die Manege stolpert; ein paar missmutige Clowns, die unlustige Scherze von sich geben; Raubtiere, die von der Savanne träumen, aber lieber durch feurige Reifen springen; Hochseilartisten, die ohne Netz und doppelten Boden beim Salto mortale abstürzen; oder Jongleure, die sich gegenseitig Bälle, Keulen und Fackeln um die Ohren hauen. Eigentlich ist die alte Schnarchtante Zeit aus Hamburg nämlich ein hochspannendes Unterhaltungsunternehmen, in dem es abenteuerlich nach Sägespänen und Schminke riecht. Dem Herrn Direktor und Dompteur Giovanni di Lorenzo sei Dank.

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