Mehr Schutz für Makler

PROVISIONEN Bürgerschaft lehnt es ab, eine kommunale Wohnungsvermittlung einzurichten

„Idealerweise sollten die Vermieter die Maklerkosten voll selbst tragen“

ANDY GROTE, SPD

In Hamburg wird keine kommunale Wohnungsvermittlung eingeführt. Ein entsprechender Antrag der Linkspartei wurde in der Bürgerschaft von SPD, CDU, GAL und FDP abgelehnt. Uwe Lohmann (SPD) und Kurt Duwe (FDP) erklärten, der Vorstoß sei „nicht sinnvoll“. Deutlicher war Hans-Detlef Roock, der der Linkspartei „sozialistische Versorgungsmentalität“ attestierte. Es sei nicht das Ziel der CDU, stellte Roock klar, „die Makler aus dem Markt zu treiben“.

Die Linkspartei will die Vermittlung von Wohnungen wieder über eine städtische Agentur steuern, wie sie bis Mitte der 1980er Jahre in Hamburg existierte. Jetzt würden Makler „Renditen und Provisionen in steigender Höhe abkassieren“, begründete Heike Sudmann (Linke) den Vorstoß. Nach ihrer Ansicht jedoch „ist Wohnen ein Grundbedürfnis und Makler keine schutzbedürftige Klientel“.

Im seit Jahrzehnten von der SPD regierten Duisburg, so Sudmanns Beispiel, vermittle eine solche kommunale Stelle Wohnungen für 26 Euro Gebühr, Bedürftige erhalten Ermäßigungen. Das sollte in Hamburg auch möglich sein. Erst am Montag hatte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andy Grote, „ein umfassendes Maßnahmenpaket“ angekündigt, um MieterInnen „besser zu schützen“. Dazu gehörte auch Änderungen bei Maklercourtagen und überhöhten Preisen bei Neuvermietungen.

Vermieter sollten künftig die Maklercourtagen „höchstens zu 50 Prozent auf die Mieter abwälzen“ dürfen, so Grote: „Idealerweise sollten die Vermieter die Maklerkosten voll selbst tragen.“ Davon war gestern bei der SPD keine Rede mehr. Dennoch sei das ausreichend, erklärte Olaf Duge (GAL), warum auch die Grünen den Vorschlag der Linken ablehnen. SMV