: Einblick (97)
Mariola Groener, Künstlerin/ Kunstbürobetreiberin
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Mariola Groener: Das Prof.-Thomas-Winkler-Stipendium war beides zugleich: ein An- und Aufreger mit rund 100 künstlerischen Positionen, dazu wie jede gelungene Ausstellung ein Fest mit genauso vielfältigen Begegnungen. Eine echte Neuentdeckung waren für mich die Zeichnungen von Evgenij Kozlov in der Ausstellung „2. Int. Lückerinnerungstreffen“ im WBD. Wie dieser, Ende der 60er-Jahre – damals noch im Teenageralter – erotische Fantasien zu Papier brachte, ist einzigartig. Daneben auch die Eröffnungsausstellung des West Germany am Kottbusser Tor, in dem der Australier Dominic Wood mit einer raumbezogenen Arbeit brillierte.
Welches Konzert, welchen Klub können Sie empfehlen? Mein Favorit seit Jahren ist das Misliwska: sehr wandlungsfähig und unglaublich verlässlich in seiner Entspanntheit. Lange Abende enden hier oft im Tanz. In Mitte natürlich das White Trash. Immer wieder ein Konzerterlebnis in Berlin sind BARA und PTR – Ausschau halten!
Welche Zeitschrift, welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? MEISE, MEISE, MEISE. Das ganz andere Kunstmagazin ist zu bestellen unter liebemeise@yahoo.com. „Working-out, das Körperprogramm für Männer“ von 1983, ist leider schon vergriffen.
Welcher Gegenstand, welches Ereignis des Alltags macht Ihnen zurzeit am meisten Freude? Die momentane Ausstellung im forever and a day Büro, die morgen eröffnet wird und deren Entstehung ich die letzten Tage begleiten konnte. Außerdem mein täglicher Weg nach Oberschöneweide, wo Günther Wilhelm und ich in einem Studioraum eine Art Ballhaus für die Arbeit an unserer neuen Performance gefunden haben („Paravent privé“, 9.–12. Juni, HAU 3, www.wilhelmgroener.net).