piwik no script img

„Green Panter ist eine einmalige Chance“

Die irakische Journalistin Kholoud Alamiry über ihre Erwartungen an die zweijährige Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus 16 arabisch­sprachigen Ländern

Interview Sven Recker

taz: Frau Alamiry, warum ist es wichtig, in der arabischsprachigen Welt ausgerechnet Journalistinnen zu unterstützen?

Kholoud Alamiry: Klimajournalismus wird weltweit vor allem von Frauen vorangetrieben. Das ist im arabischen Sprachraum nicht anders. Außerdem hatten unsere männlichen Kollegen lange genug das Sagen! Es wird Zeit, dass sich das ändert.

taz: Hat sich daran denn schon etwas geändert?

Alamiry: Allein dass es im Irak, auch dank der Unterstützung der taz Panter Stiftung, mittlerweile einen Verband für Journalistinnen gibt, ist ein wichtiges Signal. Natürlich, in Führungspositionen sind meist noch männliche Kollegen. Umso wichtiger ist es, gezielt Journalistinnen fortzubilden, damit ihre Stimmen noch mehr gehört werden. Ich bin eine der wenigen Chefredakteurinnen in der arabischen Medienlandschaft.

taz: Eignet sich dafür die Berichterstattung besser als andere Themen?

Foto: privat

Kholoud Alamiry ist Chefredakteurin der irakischen Online-Publikation Al Menassa. Beim Green Panter Projekt ist sie für die Vernetzung innerhalb der arabisch­sprachigen Medienlandschaft zuständig. Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Trainerin und Journalistin in der arabischen Welt.

Alamiry: Ich denke schon, Frauen sind weltweit von der Klimakrise nicht nur ungleich stärker betroffen, sie können dank ihrer wichtigen Rolle im Ernährungs- und Agrarsektor auch Teil der Lösung sein. Journalistinnen können hier einen Beitrag leisten, das drängendste Problem unserer Zeit anzugehen. Auch weil es für sie vielleicht leichter ist, Zugänge zu bekommen.

taz: Was erhoffen Sie sich ganz persönlich von Green Panter?

Alamiry: Ganz viele länderübergreifende Geschichten, die idealerweise Wege aufzeigen, was für Lösungen es gibt, die Klimakrise zu meistern. Die Möglichkeit, sich zwei Jahre mit Kolleginnen aus 16 anderen Ländern auszutauschen, ist dafür eine einmalige Chance. Nach den vergangenen Klimajournalismus-Projekten der taz Panter Stiftung in der Region sind auch nachhaltige Projekte entstanden. Ich habe zum Beispiel die erste Klimajournalismus-Initiative im Irak gegründet.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen