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Eine Milliarde Dollar an Hilfe

Bei einer Konferenz sichern rund 70 Staaten dem Libanon humanitäre und militärische Hilfe zu

Bei einer internationalen Konferenz für den Libanon ist in Frankreich etwa eine Milliarde Dollar an humanitärer und militärischer Hilfe zugesagt worden. Das teilte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot am Donnerstag zum Ende der Veranstaltung mit. 800 Millionen seien für humanitäre Unterstützung vorgesehen, der Rest für die libanesischen Sicherheitskräfte. „Wir sind der Herausforderung gewachsen“, sagte Barrot. Deutschland steuert 96 Millionen Euro bei und Frankreich 100 Millionen Euro. Frankreich ist dem Libanon als frühere Mandatsmacht eng verbunden. Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 400 Millionen Euro beziffert.

Wie das Auswärtige Amt und das Bundesentwicklungsministerium am Donnerstag mitteilten, stellt das Außenministerium 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Libanon zur Verfügung. Das Entwicklungsministerium unter Ministerin Svenja Schulze (SPD) übernimmt mit 60 Millionen Euro den Großteil der zugesagten Mittel und fördert damit Projekte im Libanon und in Syrien. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte dem Antrag auf überplanmäßige Mittel bereits vergangene Woche zugestimmt.

Die Gelder fließen demnach in Projekte von UN-Organisationen wie UNHCR, Unicef und dem Welternährungsprogramm (WFP) sowie Nichtregierungsorganisationen. Ziel sei es, Binnenvertriebene zu unterstützen und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität im Libanon zu sichern. Durch einen Krieg in dem Land zwischen der militant-islamistischen Hisbollah und Israel sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mehr als 800.000 Menschen innerhalb des Libanons auf der Flucht und mehr als 400.000 ins Nachbarland Syrien geflohen. Viele leben demnach in ohnehin schon überlasteten Notunterkünften oder auf der Straße. Mehr als 2.500 Menschen sollen getötet worden sein.

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati rief die internationale Gemeinschaft auf der Konferenz dazu auf, sich für eine „sofortige Waffenruhe“ im Libanon einzusetzen. Die internationale Gemeinschaft solle „zusammenhalten“ und Bemühungen „zur Umsetzung einer sofortigen Waffenruhe“ im Kampf zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon unterstützen.

An der Konferenz hatten mehr als 70 Länder und internationale Organisationen teilgenommen. (dpa, afp)

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