: „Hängt vom Senat ab“
Verdi-Sprecher Kalle Kunkel über die weiteren Verhandlungen zum Kita-Streik
Interview Uta Schleiermacher
taz: Herr Kunkel, am Freitag hatten sich die Beschäftigten der landeseigenen Kitas für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Doch nach Gesprächen mit den zuständigen Senatsverwaltungen wollen Sie nun verhandeln. Ist der unbefristete Kita-Streik damit abgewendet?
Kalle Kunkel:Das hängt vom Senat ab. Wir haben jetzt für Mittwoch einen Termin ausgemacht. Da wird es darum gehen, dass sich alle Parteien darüber verständigen, dass sie verbindlich miteinander verhandeln wollen. Vor Verdi-Seite wollen wir dann schon konkrete Termine, Abfolgen und Ziele der Verhandlung ausmachen, ohne dass wir am Mittwoch groß inhaltlich einsteigen können. Wenn es zu den Verhandlungen kommt, ist ein Streik erst mal abgewendet.
taz: Was war dafür die Voraussetzung?
Kunkel:Der Senat hat am Freitag zugesagt, dass sie verhandeln wollen. Das muss nun aber konkretisiert werden.
taz: Wie ist denn aktuell die Stimmung der Beschäftigten?
Kalle Kunkel, Jahrgang 1980, ist Pressesprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Landesbezirk Berlin-Brandenburg.
Kunkel: Die ist angespannt. Alle wissen, was auf dem Spiel steht, aber sie sehen auch keine andere Möglichkeit, als für die Zukunft ihres Berufs zu streiken, wenn der Senat sich nicht bewegt.
taz: Verhandlungen hatte der Senat ja bisher abgelehnt. Was hat zu dem Umdenken geführt?
Kunkel: Wir haben grundsätzliche Vertraulichkeit vereinbart. Deshalb kann ich dazu nichts sagen. Doch aus unserer Perspektive will ich betonen: Wir zeigen gerade große Kompromissbereitschaft. Allein für die Erklärung, dass verhandelt wird, sind wir bereit, einen unbefristeten Streik auszusetzen. Wir haben auch kein Interesse an diesem Streik, wir wollen eine Lösung. Dafür muss sich jetzt der Senat bewegen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen