„Wir haben ja Hochsommer“

Eine Max-Planck-Meteorologin erklärt das Wetter

Die promovierte Meteorologin forscht seit zehn Jahren am Max-Planck-Institut für Meteorologie in HamburgFoto: Privat

taz: Frau Kirk, heute steigt die Temperatur wohl auf über dreißig Grad Celsius. Wie genau kommt das?

Annette Kirk: Wir liegen im Moment in einer starken südwestlichen Strömung. Diese transportiert feuchtwarme und schwüle Luft aus dem Mittelmeerraum zu uns.

Ist es denn außergewöhnlich, dass es jetzt so heiß wird?

Nein, wir haben ja Hochsommer, da passiert das schon mal. Für Hamburg sind mehr als 30 Grad Celsius zwar ungewöhnlich, aber wenn es zwei Tage mal knackig warm ist, sehe ich da keine große Besonderheit. Es wäre komisch, wenn es über einen längeren Zeitraum heiß bliebe. Das kommt aber nur bei längeren Hochdruckzeiten vor.

Also wird es wieder kühler in den nächsten Tagen?

Es kommt schon eine Kaltfront vom Atlantik auf uns zu. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag könnte es Gewitter geben, wenn die kalte Luft auf warme trifft. Dann sinken die Temperaturen auch wieder um etwa 10 Grad Celsius.

Dann müssen wir die Regenschirme wieder auspacken …

… aber nur kurz, denn pünktlich zum Wochenende baut sich das nächste Hochdruckgebiet auf, das warme Luft mitbringt.

Gibt es noch einen Tipp für diejenigen, die heute nicht ins Schwimmbad gehen können und aufs Wochenende warten müssen?

Naja, das Übliche: luftige Kleidung tragen, viel trinken und nicht unbedingt in der prallen Sonne arbeiten. Vielleicht finden auch die Arbeitenden irgendwo eine Abkühlung. INTERVIEW: JJ