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Archiv-Artikel

Verweis für Böger

Die GEW kritisiert, dass 1-Euro-Jobber an Schulen unterrichten und junge Lehrer auf der Straße stehen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat gegen den Einsatz von 1-Euro-Jobbern als Lehrer an Schulen protestiert. „Es ist ein Skandal, dass jetzt 1-Euro-Kräfte den Unterricht abdecken, während junge, motivierte, gut ausgebildete Lehrkräfte in Berlin keine Anstellung finden“, sagte die GEW-Landeschefin Rose-Marie Seggelke gestern. Die GEW fordere, im Interesse der Schüler und der jungen Lehrer die Zahl der Neueinstellungen zu erhöhen.

Seggelke verwies auf das Beispiel einer Steglitzer Grundschule. In der Einrichtung, die nur zu 95 Prozent mit Lehrern ausgestattet gewesen sei, wurde laut ihren Angaben der Unterricht über einen längeren Zeitraum durch den Einsatz einer 1-Euro-Kraft aufrechterhalten.

„Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zahlen des Senats über die Ausstattung der Schulen mit Lehrkräften geschönt sind“, sagte die GEW-Chefin. Die von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) angekündigte Zahl der Neueinstellungen werde nicht ausreichen, den Unterricht im nächsten Schuljahr abzudecken. Nach GEW-Berechnungen werden mindestens 750 Neueinstellungen gebraucht.

Der Senat hat kürzlich einen Kriterienkatalog für 1-Euro-Jobs vorgelegt. Erlaubt sind auch helfende Tätigkeiten in Schulen, darunter erweiterte Hausaufgabenbetreuung oder Unterstützung bei Wandertagen. DPA