piwik no script img

taz🐾lage

Titelzeile mit Haltungsfragen

Es ist jedes Mal das gleiche Spiel: Um 13.30 Uhr lädt die Seite-1-Person Kol­le­g:in­nen aus allen Ressorts ein und präsentiert eine Idee für die Titelseite der kommenden Ausgabe. Ganz selten sind dann alle sprachlos begeistert und die Idee wird genau so umgesetzt. Meist dauert es länger – und wird dann immer absurder. So wie am Montag.

Da ging es um das Thema auf der Seite 3: Lokale Ini­tiativen fürchten um ihre Gemeinnützigkeit, wenn sie sich gegen rechts engagieren. Was die Titelredakteurin schon mal vor ein großes Problem stellt: „Gemeinnützigkeit“ ist zu lang für knackige Zeilen. Aber was dann?

„Zivilcourage unter Beschuss“, meint jemand. Aber das klingt auch nicht besonders sexy und originell. Geht es nicht eher den „Risiko(einsatz) Demokratieförderung“? Mag sein. Aber „Demokratieförderung“ ist auch viel zu sperrig für die 1.

Schnell kam die brainstormende Mittagsrunde auf den „Preis von Haltung“. Und „Risiko: falsche Haltung“. Da lagen weitere Wortspiele so nah wie der Hühnerstall: „Haltungskäfig für den Geldhahn“ zum Beispiel. Oder etwas physikalischer: „AfDäischer Käfig für Haltung“. Wie wäre es mit „Völkischer Verpetzer“?, meinte eine Kollegin. Das versteht man erst, wenn man den Text zum Titel gelesen hat. „Förderziel: Klappe halten“? Hm, sagten die Beteiligten und vertagten die Runde bis zur Entscheidung der Titelredakteurin. Die fiel erst nach Redaktionsschluss für diesen Text. Gereon Asmuthmehr dazu: seite

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen